Donnerstag, 3. März 2011

Sachkosten im Krankenhaus steigen stärker als Personalkosten

Die Gesamtkosten der 2.084 Krankenhäuser in Deutschlands betrugen im Jahr 2009 insgesamt 77,1 Milliarden Euro und damit 4,5 Milliarden Euro oder 6,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das teilte das Statistische Bundesamt im März 2011 mit.

Im Einzelnen nahmen die Personalkosten um 5,7 Prozent auf 45,8 Milliarden Euro zu, die Sachkosten sogar um 7,0 Prozent auf 29,3 Milliarden Euro. Damit steigt die Bedeutung des Einkaufs im Krankenhaus weiter an. Mittels Einkaufsgemeinschaften oder eigenen Einkaufsverbünden wollen Kliniken die Potentiale im Einkauf heben. Prozessoptimierung, Standardisierung und Lieferantenstraffung sind weitere Optionen im professionellen Krankenhauseinkauf.

Ebenfalls in den Gesamtkosten enthalten sind die Kosten der Ausbildungsstätten und die Aufwendungen für den Ausbildungsfonds in Höhe von insgesamt 1,6 Milliarden Euro, die Ausgaben für nichtstationäre Leistungen (Ambulanz, wissenschaftliche Forschung und Lehre) von 9,9 Milliarden Euro und die Kosten der rein stationären Krankenhausversorgung von 67,2 Milliarden Euro.

 Insgesamt wurden 2009 17,8 Millionen Patienten in den deutschen Krankenhäusern behandelt, 300.000 mehr als noch 2008. Die durchschnittlichen stationären Krankenhauskosten je Behandlungsfall lagen bundesweit bei 3.772 Euro, 4,5 Prozent höher als im Jahr zuvor.

Die geringsten stationären Kosten wies laut dem Statistischen Bundesamt Mecklenburg-Vorpommern auf (3.371 Euro), den höchsten Hamburg (4.524 Euro).

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) sieht in den Zahlen einen Beleg für den enormen Kostendruck, der auf den Kliniken laste.

„Jetzt ist es amtlich: Die Krankenhäuser hatten im Jahr 2009 gewaltige Kosten zu bewältigen. Die Einschätzung von Krankenkassen und Politik, die Kliniken hätten durch die Erlöszuwächse finanzielle Mittel frei verfügbar, ist damit widerlegt“, sagte DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum heute in Berlin. Die den Krankenhäusern ab 2011 wieder auferlegten Einspar-maßnahmen und der anhaltende Kostendruck verschärften die Belastungen der Krankenhäuser. Für die im Hinblick auf die Hygienegesetzgebung und die Verbesserung der Personalsituation gestellten weiteren Anforderungen bräuchten die Kliniken finanzielle Unterstützung.

Quelle und weitere Infos: www.bibliomed.de

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