Mittwoch, 18. August 2010

Krankenhausstatistik: Privatisierungstrend hält an

Berlin – Im Jahr 2009 wurden 17,8 Millionen Patienten stationär im Krankenhaus behandelt und damit 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr.

Das geht aus der Krankenhausstatistik des Statistischen Bundesamts hervor, die heute auf der Basis vorläufiger Ergebnisse präsentiert wurde.

Der Aufenthalt im Krankenhaus dauerte für die Patienten durchschnittlich 8,0 Tage – und somit erneut weniger als im Vorjahr (8,1 Tage). 

Die Zahl der Krankenhäuser blieb mit 2.080 nahezu gleich. Während die Anzahl der Häuser in öffentlicher Trägerschaft von 665 auf 649 und in freigemeinnütziger Trägerschaft von 781 auf 768 sank, stieg die Zahl der privaten Krankenhäuser von 637 auf 663 und lag somit erstmals über der Zahl der kommunalen Krankenhäuser. 

Bei der Anzahl der Betten sind die öffentlichen Krankenhäuser mit 245.066 von insgesamt 503.422 Betten jedoch nach wie vor führend. Die Bettenzahl in freigemeinnützigen Häusern lag 2009 bei 174.782 und diejenige in privaten Häusern bei 83.574 Betten. 

Auffallend ist der Trend bei der Rechtsform der kommunalen Häuser. Seit 2002 sank die Zahl der öffentlich-rechtlich geführten kommunalen Krankenhäuser von 586 auf 267 im vergangenen Jahr, die Bettenzahl in diesen Häusern sank von 217.388 auf 107.315. Demgegenüber stieg die Zahl der privat-rechtlich geführten kommunalen Krankenhäuser von 231 im Jahr 2002 auf 382 im Jahr 2009, die Anzahl der Betten stieg in diesen Häusern von 80.646 auf 137.751. 

Die Auslastung der Krankenhausbetten insgesamt lag mit 77,5 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres (77,4 Prozent). Mit 79,1 Prozent hatten dabei die kommunalen Krankenhäuser die höchste und die freigemeinnützigen mit 75,6 die niedrigste Auslastung. 

2009 arbeiteten 817.000 Vollkräfte in einem Krankenhaus, davon 130.000 im ärztlichen und 687.000 im nichtärztlichen Dienst. Im ärztlichen Dienst stieg die Zahl der Vollkräfte somit um 1,6 Prozent und im nichtärztlichen Dienst um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 

In den 1.240 Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen dauerte ein stationärer Aufenthalt im Durchschnitt 25,3 Tage und damit so lange wie im Vorjahr. Die Bettenauslastung lag mit 81,7 Prozent etwas, nämlich 0,4 Prozentpunkte über der des Vorjahres. Öffentliche Einrichtungen hatten dabei die höchste Auslastung (90,4 Prozent), private Einrichtungen die niedrigste (79,2 Prozent). 

Im Gegensatz zu den Krankenhäusern hat sich das Versorgungsangebot bei den Vorsorge‑ und Rehabilitationseinrichtungen zugunsten öffentlicher Einrichtungen verschoben. Nach wie vor stehen aber zwei Drittel aller Betten (115.000) in einer privat geführten Vorsorge‑ beziehungsweise Rehabilitationseinrichtung und nur 30.000 Betten in einer öffentlich getragenen Einrichtung.

 In den Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen arbeiteten im vergangenen Jahr 8.000 Vollkräfte im ärztlichen Dienst und 86.000 Vollkräfte im nichtärztlichen Dienst, darunter 21.000 Pflege-Vollkräfte. Quelle: aerzteblatt.de

Posted via email from Blog "Gesundheitswirtschaft"

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen