Samstag, 27. März 2010

Bescheidene Aussichten für kommunale Krankenhäuser

Bescheidene Aussichten für kommunale Krankenhäuser

Um die Investitionsfähigkeit der meisten kommunalen Krankenhäuser Deutschlands ist es eher schlecht bestellt. Nur 16 Prozent sind gut aufgestellt, 35 Prozent haben keine finanzielle Kraft, sich für die Zukunft zu rüsten. Das geht aus dem Krankenhaus Rating Report 2010 des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) hervor und wurde als Ergebnis heute von RWI-Forschungskoordinator Boris Augurzky während des 9. Nationalen DRG-Forums plus im Berliner Estrel vorgestellt. Das DRG-Forum läuft noch an diesem Freitag; mehr als 1.000 Klinikmanager folgen dem zweitägigen Programm, das der Bibliomed-Verlag und dessen Geschäftsführerin Uta Meurer ausgearbeitet hatten.

Augurzky prognostiziert, viele kommunale Kliniken würden sich zu regional starken Verbünden zusammen schließen müssen, um den starken konfessionellen und privaten Konkurrenten Paroli bieten zu können. Der Marktanteil der Kommunalen werde deswegen von derzeit 49 auf 40 Prozent zurück gehen. Ostdeutsche städtische Kliniken könnten sich in der Zukunft besser bewähren als die im Westen, weil die Krankenhäuser in den fünf neuen Ländern weitaus geringere Ausgaben für die Altersversorgung ihrer Mitarbeiter schultern müssten.

2010 erwartet Augurzky nach eigener Aussage bei allen kommunalen Häusern hierzulande ein Gesamt-Defizit von 750 Millionen Euro. Dass Zweidrittel der Kliniken in städtischem oder Kreiseigentum ein ausgeglichenes oder sogar ein kleines Plus in diesem Jahr erwirtschaften können, sage wenig über deren Zukunftsfähigkeit aus. Nur die Hälfte habe einen Kapitalstock, der es erlaube, ins Haus zu investieren. Kleinere kommunale Krankenhäuser mit weniger als 200 Betten gibt das RWI lediglich eine Chance, wenn diese sich stark spezialisieren.

Posted via web from Blog "Gesundheitswirtschaft"

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen